Na, noch auf der Suche nach dem perfekten Sommerreiseziel? Wenn ich durch mein Trans-Sib Abenteuer eines gelernt habe, dann, dass man eine ausgefallene Reise nicht unbedingt monatelang im voraus planen muss - du hast also noch ausreichend Zeit. Natürlich habe ich noch viel mehr gelernt als das, aber eins nach dem anderen.
Sommerurlaub heißt für viele Strandurlaub in Spanien oder Camping an der Ostsee, doch es geht auch anders. Viele Fernreiseziele sind ideal geeignet für die Sommermonate, und in ein-zwei Wochen kann man wahrlich Unglaubliches erleben. Ohne viel weitere Umschweife, stelle ich euch also meine liebsten Fernreiseziele für den Sommer 2015 vor. Ab in die Sonne!
Ostafrika ist an sich ganzjährig empfehlenswert, mal abgesehen von kurzen Regenzeiten, die je nach Region variieren. Doch den Urlaub zur (europäischen) Sommerszeit in Tansania zu verbringen, birgt ein einzigartiges Erlebnis, dass du sonst so nicht bekommst: die Große Migration. In der Regenzeit verwandelt sich die trockene Savanne der Serengeti und der anderen Nationalparks im Northern Circuit in eine satt-grüne Oase und ab Juni grasen in dieser grünen Landschaft große Herden an Büffeln, Zebras und anderen Huftieren. In den darauffolgenden Monaten ist das Gras hier kürzer, was bedeutet, dass du die Tiere leichter sehen kannst. Die gute Sicht und die großen Herden ziehen natürlich auch Raubkatzen an, was wiederum dein Safari-Erlebnis noch einzigartiger macht!
Wenn ich mit der ganzen Familie unterwegs bin, bevorzuge ich die Hatari Lodge im Arusha Nationalpark, da dort die Tierbeobachtungen quasi am Frühstückstisch beginnen, doch auch eine Fly-In Safari in die Serengeti mit luxuriösem Glamping (zum Beispiel im Serengeti Migration Camp) steht ganz weit oben auf meiner Liste.
Wenn der Strand doch nicht ganz fehlen soll, ist Sansibar die ideale Erweiterung einer Safari in Tansania. Und was für ein Strand das ist! Ganz fernab vom Massentourismus anderer afrikanischer Beachdestinationen entspanne ich am liebsten am Strand der Fanjove Island. Diese kleine Privatinsel beherbergt eine intime und luxuriöse Lodge mit traditionellen Bandas am Strand, einem verträumten Leuchtturm und jeder Menge Ruhe. Bei dem strahlend weißen Sand und türkis blauen Wasser kann Spanien einpacken...
Unser Sommer ist die perfekte Reisezeit für die Andenregion Perus – also die Inkahauptstadt Cusco und Machu Picchu. Dann ist es dort nämlich deutlich trockener und auch wärmer. Da die Region auf über 3,000m liegt, empfehle ich ein paar Tage zur Akklimatisierung einzuplanen: entdecke Cusco mit einem privaten Guide, besuche den indigenen Markt von Ollantaytambos und starte mit einer leichten Wanderung durch den Bergurwald von Aguas Calientes. Vielleicht noch ein Abstecher zum Machu Picchu?
Wenn du dich an die Höhenlage gewöhnt hast, kann es mit dem Trekking los gehen. Mein Lieblingstrekking führt zu den relativ neuen Mountain Lodges of Peru. Vielleicht hast du mich schon einmal davon schwärmen hören? Das absolute Highlight der mehrtägigen Wanderung ist es, Machu Picchu von einer total anderen Seite zu erleben - wortwörtlich. Denn die Perspektive vom Llactapata-Pass bekommen sonst nur wenige zu sehen.
Während in vielen anderen lateinamerikanischen Destinationen im europäischen Sommer entweder Regenzeit oder Winter herrscht, zählt Bolivien zu den Top-Reisezielen für einen Sommerurlaub nach Südamerika. Von April bis Oktober ist hier nämlich Trockenzeit - die beste Reisezeit für La Paz, die Salzseen und das Altiplano. Es ist zwar auch hier etwas kühler, aber eben auch trocken und vor allem klar.
Bolivien bereist du am besten per Roadtrip - egal ob zum Glamping mit dem Deluxe Airstream Camper, einem wild-romantischen Roadtrip zum Salar de Uyuni oder quer durchs Altiplano, die größte Hochebene der Welt außerhalb Tibets. Ideal lässt sich eine Reise durch Bolivien auch mit ein paar Tagen in der chilenischen Atacamawüste verbinden.
Auf den Galapagosinseln geht es im Sommer eher kühl und rau zu (beste Reisezeit ist hier Dezember bis Juni), doch auf dem Festland Ecuadors ist es in unseren Sommermonaten deutlich trockener. Das Wetter an der Küste ist komischerweise trotzdem oft in der Regenzeit besser, deswegen würde ich, wenn es im Sommer nach Ecuador gehen soll, auf jeden Fall ausreichend Zeit im Amazonas Regenwald einplanen. Dort regnet es zwar ganzjährig, doch irgendwie gehört das ja dazu - der Name ist Programm.
Mein absolutes Traumhotel im ecuadorianischen Amazonas ist die Mashpi Lodge, ein atemberaubendes Glashaus inmitten des Dschungels. Alle Zimmer haben Panoramafenster, du kannst also die Flora und Fauna des Regenwalds rund um die Uhr bestaunen, ohne auch nur das luxuriöse Bett zu verlassen. Obwohl du das natürlich trotzdem tun solltest, denn die ausgebildeten Guides der Lodge nehmen dich mit auf Entdeckertouren auf denen du den Regenwald hörst, fühlst und siehst.
Während im Rest Indiens der starke Monsunregen sein Unwesen treibt, schmilzt in den Bergen Ladakhs der Schnee und gibt damit die Pässe in den west-indischen Himalaya frei. Für wenige Monate blüht die abgelegenste Gegend Indiens auf, und Trekkingfreunde bekommen die Chance nicht nur tagelang durch die Berge zu wandern, sondern auch auf Tuchfühlung mit der tibetischen Kultur zu gehen.
In Ladakh befinden sich einige der schönsten und ältesten tibetischen Klöster der Welt und eine kulturelle Entdeckungstour nach Leh, das Zentrum Ladakhs, und die umliegenden Bergdörfer, eignen sich sehr gut zur Akklimatisierung. Leh liegt immerhin auf 3,500m, und wenn du eine Trekkingtour noch weiter hinauf vorhast, solltest du deinen Körper behutsam an die Höhenlage gewöhnen.
Die Wanderschuhen an den Füßen darf es dann aber los gehen. Ein ganz besonderes Erlebnis in Ladakh ist auf jeden Fall das 6,000er-Trekking auf den Stok Kangri: technisch nicht super anspruchsvoll, und die Aussichten von den Pässen Gand-La und Kongmaru-La sind unvergesslich!
Obwohl die beste Reisezeit für Patagonien von Dezember bis Februar ist, kann ich Argentinien für den Sommerurlaub trotzdem empfehlen - vor allem den subtropischen Norden. Dann sind die Naturhighlights des Landes am beeindruckendsten!
Zum Beispiel die tosenden Wassermassen der Iguazu-Wasserfälle, die du von argentinischer und brasilianischer Seite aus erleben kannst. Oder der Regenwald des Parque des Aves mit seinen Papageien und Tukanen. Ganz anders ist ein Roadtrip in den Nordosten: endlose Weinberge rund um Mendoza, die "Schöne Stadt" Salta, die beeindruckende Quebrada de las Conchas - die Schlucht der Muscheln. Das ist Argentinien komplett abseits des Touristenstroms!
Es sind zwar nur noch wenige Wochen bis zum offiziellen Sommer-Startschuss, doch es ist noch lange nicht zu spät, um einen einzigartigen Sommerurlaub zu planen. Hoffentlich dienen meine Vorschläge als die ideale Inspiration - hast du einen Favouriten?
Oh, da sind tolle Reiseziele dabei. Dagegen sieht unser Plan, Urlaub im Passeiertal (www.stroblhof.com) zu machen richtig langweilig aus. *g*