Das Projekt: Transsibirische Eisenbahn mit Baby: Im Zweifel für die größere Veränderung
Kinder waren in meiner Lebensplanung eigentlich nicht vorgesehen. So sehr nicht, dass ich nicht einmal den Gedanken an ein mögliches Leben mit Kindern zuließ. Kinder halten einen vom eigentlichen Leben ab. Von der Verwirklichung der eigenen Träume. Vom Reisen. Von allem halt, was Spaß macht.
Gerade Reisen brauche ich, wie andere Menschen ihren regelmäßigen Samstagabendkrimi. Neue Ideen, Antworten auf wichtige Fragen – und vieles Mehr finde ich nur in der Bewegung, auf Reisen, in der Abgeschiedenheit faszinierender Natur. Wenn ich meine Gedanken fokussieren muß. Auf die Umgebung. Auf den nächsten Schritt. Auf das Wesentliche.
Und all das ist, so dachte ich, durch ein Kind in Gefahr. Weiterlesen...
Es war schwer zu sagen, ob die Männer das Problem waren, oder die Frauen, oder die Gesellschaft, oder die Vorstellungen von Karriere und wie man sie macht. Aber eines war ganz klar: Ich fand einfach keine Frau, die ich mir mit leuchtenden Augen zum Vorbild hätte nehmen können. Markus keinen Mann, der ihm Orientierung zu geben vermochte. Und gemeinsam fanden wir keine Familie, die zu uns passte.
Was ich statt passender Familienvorbilder hingegen zu Hauf fand waren Sprüche: Jetzt wirst auch Du endlich sesshaft, Julia. Jetzt holt auch Dich das normale Leben ein. Willkommen im Club. Und dazu dieses Grinsen. Panik kroch in mir hoch.
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Dann kam mein Sohn Levi zur Welt. Und sie schlugen gnadenlos zu: die Glaubenssätze über das Leben mit Baby. Wisst Ihr, was ich meine:
Und noch so einiges mehr.
All das wollte ich natürlich nicht. Also fing ich an, mich zu fragen: Muss das so sein? Warum glaube ich all das? Und mir fiel nichts ein.
Aber die Stimmen waren hartnäckig, nicht tot zu kriegen.
Also musste ich los. Weg. Raus aus meinem Leben in München. Weg von diesen Stimmen. Um in mich hineinzuhören. Um zu spüren, wie ich mein Leben mit Baby leben möchte. Mehr...
Auf meiner abenteuerlichen Reise mit Baby brauche ich Bewegung, Bewegungsfreiraum, Begegnungen mit anderen Menschen. Zug schien perfekt (und war es dann auch). Für die Transsibirische Eisenbahn entschied ich mich intuitiv: Ich war bis dahin kein großer Fan des Zugfahrens, meine diesbezüglichen Erfahrungen gingen gegen Null. Also: wenn schon, dann richtig, dachte ich. Und entschied mich für uns für DIE abenteuerlichste und längste zusammenhängende Eisenbahnstrecke der Welt.
Welche Vehikel wir auf unserer Flucht vor den Familienklischees sonst noch benutzt haben, lest ihr hier.