Holländische Kinder zählen zu den glücklichsten Kindern der Welt. Sie dürfen ihre eigene Meinung sagen und werden damit ernst genommen. In Deutschland dagegen sind immer noch Aussagen wie „Sei still, wenn Erwachsene sich unterhalten“ an der Tagesordnung und Kinder sollten sich möglichst angepasst und unauffällig benehmen. Kinder, die respektiert und gleichberechtigt behandelt werden, gibt es natürlich auch in deutschen Familien. Der gesellschaftlichen Grundstimmung jedoch das aber nicht, oder?
Unterschiede zwischen Deutschland und Holland zeigen, was dort so anders läuft als bei uns. Während hier immer noch das traditionelle Familienmodell hoch im Kurs steht, ist es in Holland selbstverständlich, dass Mütter Vollzeit arbeiten gehen. Väter beteiligen sich gleichermaßen an der Kindererziehung – und das nicht nur nach Feierabend, sondern auch als Teilzeitarbeitende. Fremdbetreuung wird ebenso wenig stigmatisiert wie Nachmittage, die Kinder mit der Oma, statt mit den eigenen Eltern verbringen. Es gibt sogar eine 24-Stunden-Betreuung für Kinder von Eltern, die im Schichtdienst arbeiten.
Dass in den Niederlanden das Glück der Kinder an erster Stelle steht, zeigt sich zudem in ihrem Alltag. Statt die Kinder noch vor acht aus dem Haus zu schicken, nehmen holländische Familien das Frühstück gemeinsam ein. Die Schule beginnt dann um halb neun. Kinder unter zehn Jahren werden auch nicht mit Hausaufgaben gequält, die sie bis zum späten Nachmittag an den Schreibtisch fesseln. Stattdessen sollen sie Spaß am Lernen und vor allem Zeit zum Spielen haben. Anders als in Deutschland, handelt es sich schon bei den holländischen Grundschulen um Ganztagsschulen. Häufig kommen Grundschulen ohne Noten aus und dokumentieren stattdessen den individuellen Lernfortschritt der Kinder in Worten.
Das klingt nach einem harmonischen Familienalltag und nach glücklichen Kindertagen, oder?
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