Nordindien: Atemberaubende Ausblicke auf schneebedeckte Bergketten, waghalsige Serpentinenstraßen, verträumte Bergdörfer und Jahrhunderte-alte Tempelanlagen - wer träumt nicht von der beeindruckenden Landschaft des Himalaya Gebirges. Für abenteuerliche Indienreisende geht es hoch in den Norden des Landes, in die abgelegenen Provinzen Uttarakhand, Himachal Pradesh und Jammu und Kashmir.
Nur einige Autostunden von Neu-Delhi entfernt liegen Haridwar und Rishikesh in der Region Uttarakhand. Zwei der bedeutendsten Flüsse des Hinduismus entspringen hier, der Yamuna und der Ganges.
Und so kommt es, dass Haridwar als "die heilige Stadt am Ufer des Ganges gilt". Besucher können hier und im benachbarten Rishikesh regelmäßig den beeindruckenden Lichterzeremonien beiwohnen und die Religion der Region hautnah kennenlernen.
Ein weiteres Highlight der Region ist der Corbett-Nationalpark, der ein besonderes Erlebnis für jeden Naturliebhaber ist. Neben unzähligen einzigartigen Pflanzenarten, ist dieser älteste Nationalpark Indiens außerdem Heimat des gefährdeten Bengal-Tigers. Lust auf Safari?
Der Norden Uttarakhands liegt bereits mitten im Himalaya und ist gekennzeichnet von schneebedeckten Berggipfeln und majestätischen Gletschern. Doch auf die niederen gelegenen Gebiete haben ihre Nordindien Reise.
Besonders schön ist eine Trekkingtour im Nationalpark Tal der Blumen. Wie der Name verrät eröffnet sich hier ein farbenprächtigen Blütenmeer, 10 km lang und 2 km breit.
Idealer Ausgangspunkt für die Wanderroute ist Ghovindghat, von wo aus es mehrere Stunden entlang mäandernder Flüsschen und tosender Wasserfälle nach Ghangeria geht. Von hier ist es nur noch ein Katzensprung ins Tal der Blumen, welches auf 3.858 m liegt, und zum stundenlangen Seele-baumeln einlädt.
Dieser Ort ist ohne Frage ein kulturelles Highlight der Region Nordindien, denn hier lebt der Dalai Lama. Seit er 1959 aus Tibet flüchtete, befindet sich der Sitz der tibetischen Exilregierung hier in Dharamsala.
Im Zentrum für Buddhistische Lehren, dem Kunst-Zentrum und zahlreichen Museen wird hier die Geschichte Tibets und des Buddhismus ausführlich erklärt. Außerdem können hier der Dalai Lama Tempel und Residenz besichtigt werden und mit ein wenig Glück erlebst du eine Audienz beim amtierenden Dalai Lama!
Von einem spirituellen Zentrum geht es nun zum nächsten: Amritsar Nordindien, die heilige Stadt der monotheistischen Sikh. Mit sogar mehr Besuchern als das Taj Mahal ist der eindrucksvolle Harmandir Sahib, der Goldene Tempel, die beliebteste Attraktion Indiens.
Ein besonders schöner Anblick bietet sich wenn sich der Tempel im künstlich angelegten Teich Amrit Sarovar spiegelt. In Amritsar lässt sich aber auch die konfliktreiche Geschichte der Region nachvollziehen, zum Beispiel im Garten Jallianwala Bagh, Ort des 1919 Amritsar Massakers an über 1.500 unbewaffneten Menschen.
Wer die Ortschaft Bhuntar hinter sich lässt, befindet sich auf dem sicheren Weg ins Hochgebirge des Himalaya. Hier tut sich ein breites Tal auf, durch das der Fluss Beas fließt.
Hauptort des Tales ist die idyllische Stadt Kullu, welche ihm seinen eigentlichen Namen gibt, aufgrund der vielen Klöster und sattgrünen Landschaft trägt es aber auch den wohlklingenden Spitznamen "Tal der Götter".
Die Highlights der Region sind die von Wäldern, Obstgärten und Gipfeln umgebenen Bergdörfer, die Jahrhunderte-alten Klöster wie Hadimba Devi (450 Jahre) oder Khardung (900 Jahre) und die heißen Schwefelquellen in Vashist.
Wer die Himalayas mit dem Mietauto erkundet, dem wird bald klar, dass die spektakulären Serpentinenstraßen einiges an Mut abverlangen. Ein Roadtrip auf der Trans Himalaya Route ist natürlich trotzdem ein absolutes Highlight.
Von satten Wäldern erklimmen die Straßen karge Gebirgslandschaften und bieten fantastische Ausblicke auf weite Täler und die schneebedeckten Gipfel der Bergketten. Besonders spannend ist die Fahrt über den Khardung La Pass, welcher mit 5.578 Höhenmetern eine der höchsten befahrbaren Passstraßen der Welt darstellt.
Die Region Ladakh wird nicht umsonst auch "Klein-Tibet" genannt - ist sie doch perfekt geeignet für Trekkingtouren aller Art. Während das Gepäck und die Verpflegung von Lasttieren getragen werden, durchqueren die Wanderer hier zahlreiche Flüsse, passieren wild-romantische Bergdörfer, durchqueren enge Schluchten und genießen die Aussicht auf die hoch über ihnen thronenden Berggipfel.
Eine meiner Lieblingsrouten führt auf das Nimaling Plateau auf 4.700 m. Hier scheint angeblich das ganze Jahr über die Sonne!
Ein besonderes Erlebnis für erfahrene Bergsteiger ist die Bezwingung eines 6.000ers. Der höchste Berg der Region ist Stok Kangri (6.150m). Der Aufstieg ist schwierig – keine Frage – aber auf dem Gipfel zu stehen und mit etwas Glück eine einmalige Sicht zu genießen, lässt Sie die Strapazen schnell vergessen.
Hier sind meine 4 liebsten Trekkingrouten in Ladakh
Doch nicht nur Berge ziehen die Besucher nach Ladakh - es ist außerdem das Land der tibetischen Klöster. Hier kannst du zur Ruhe finden, mit Mönchen meditieren oder auch einfach nur tibetische Kunst bestaunen.
In den Klöstern gibt es zahlreiche wunderschöne Fresken, handgeschnitzte Figurinen und riesige goldene Buddha-Statuen. Das berühmteste Kloster ist wohl Hemis Gompa - gompa ist übrigens tibetisch und bezeichnet nicht einen einzelnen Tempel, sondern eher eine ganze Festungs-artige Tempelanlage. Normalerweise befindet sich ein Gompa auf der Spitze eines Berges oder Hügels.
Die einzige Ausnahme ist Alchi Gompa, ein Juwel unter den Klöstern Ladakhs. Ein Ort an dem die Isolation der Mönche besonders spürbar wird, ist das Kloster Lamayuru, in dem die Mönche noch in kleinen Höhlen hausen und meditieren, die nur ein kleines Fenster haben. Es ist die älteste Heiligenstätte der Region.
Genug von den Bergen? Die Wüstenlandschaft des Nubra Tals bietet die willkommene Abwechslung. Zugegeben, die schneebedeckten Gipfel des Himalaya Gebirges sind auch hier noch zu sehen - das Tal befindet sich sogar mittendrin.
Trotzdem kommt hier ein Gefühl des Orients auf, inklusive Sanddünen und Kamelkarawanen! Das Tal ist gut erreichbar, nur etwa 150km entfernt von Ladakhs Hauptstadt Leh und die meisten Besucher verschlägt es zu den Dünen rund um Hunder.
Die Stadt Srinagar liegt im Osten von Kashmir, nahe der indischen Grenze zu Pakistan. Sie ist berühmt für ihre Gärten und Seen, aber auch für die malerischen Hausboote, die auch an Besucher vermietet werden und meine absolute Lieblingsunterkunft in der Stadt sind.
Aufgrund der vielen Seen wird die Stadt auch "Venedig des Ostens" genannt. Auch die typischen Mitbringsel der Region können hier auf den Märkten und Basaren erstanden werden - der ideale Schlusspunkt einer großartigen Nordindien-Reise!
Visa: Deutsche Staatsbürger müssen sich vor der Einreise online registrieren, die Gebühr für das Touristenvisum bezahlen und die ausgedruckte ETA Bestätigung der Registrierung bei der Einreise vorlegen - ein relativ einfacher Prozess!
Gesundheit: Für die Einreise nach Indien sind keine speziellen Impfungen zwingend notwendig. Achte jedoch auf den generellen Hygienezustand deiner Umgebung und verzichte auf ungekochtes Leitungswasser oder rohe Speisen.
Klima: Während es von April bis Juni sehr trocken ist und tagsüber auch heiß werden kann, herrscht von Juli bis September Monsunklima. Generell gilt, dass es Nachts sehr kalt werden kann und funktionale Ausrüstung ein absolutes Muss ist!
Die beliebteste Reisezeit ist März bis Oktober, wenn es gemäßigte Temperaturen hat und sich der Niederschlag im Rahmen hält. Natürlich kann es hoch oben im Gebirge das ganze Jahr über schneien!
Indien ist ein vielfältiges Land in dem es viel zu sehen gibt. Meine Lieblingsregion ist aber der Norden - habe ich dich überzeugt?
Hier findest Du Ideen zu einer unvergesslichen Reise nach Nordindien und meinem individuellen Reisecoaching
Zusätzliche Fotoquellen: 1.Bild / Haridwar / Tal der Blumen / Amritsar / Ladakh / Lamayuru / Hunder / letztes Bild