Waaaas? 8 Tage bleibt ihr auf der Isla de Pascua? Also, wenn ich Dir einen Tip geben darf – versucht auf den Mittwochflieger umzubuchen. In 2 Tagen hast Du alles gesehen!“
Mit diesen Worten verabschiedet sich unser Fahrer von uns vom Flughafen Santiago, kurz nachdem wir erfahren haben, dass der Flug mindestens 11 Stunden Verspätung hat – wegen eines Unwetters über der Osterinsel. Seit es auf der Isla de Fernandez zu einem Flugzeugabsturz kam, ist die LAN mit ihren extremer gelegenen Zielen extrem vorsichtig geworden, erzählt mir ein Mitreisender.
Da das Flughafenhotel Holiday Inn ausgebucht ist checken wir in das 10 Minuten entfernte – ich habe den Namen verdrängt und erinnere mich nur noch an den Nachnamen: irgendwas mit Almerigo oder so – ein. Vom Fenster beboachtet Levi zum Greifen nahe startende Flugzeuge. Ansonsten nicht weiter bemerkenswert.
Und jetzt sind wir seit 2 Tagen da und ich bin verliebt. Die Osterinsel ist der Wahnsinn. Berauschend. Magisch. Kraftvoll. Anders. Understatememt. Eine Vulkaninsel mit zahlreichen Steinskulpturen an der Küste. Wilde Wolken, raues Klima. Vulkangeröllige Küste wechselt sich ab mit feinsten weißen Sandstränden. Dramatische, an Schottland erinnernde Hügellandschaft gepaart mit polynesischem laid-back Charme.
An unserem ersten Tag fahren wir hoch zum Anakena Strand und rumpeln in die Vorbereitungen eines polynesischen Kulturfestes – ausgetragen von Rapa Nui, neuseeländischen Maori und Menschen von den Marquesa Inseln. Sie singen und tanzen und bereiten sich vor auf die Feierlichkeiten zum Aufbruch zweier traditioneller Holzschiffe von der Osterinsel nach Neuseeland zwei Tage später. Der Hüftschwung einiger der herben polynesischen Schönheiten ist schwindelerregend und die kriegerischen Tänze der muskulösen tätowierten männlichen Counterparts auch nicht zu verachten.
Abends speisen Levi und ich im Restaurant Pecheur im Hafen von Hanga Roa und lernen neben dem Tanzen und Singen die dritte Leidenschaft der Rapa Nui kennen: das Essen. Das Piri Piri vom Kalamar mit Blick über die Dächer des Hafens ist zum Niederknien!
Glücklich und schwer von der Fülle der Eindrücke schlafe ich mit Levi gegen 22 Uhr im Bett unseres Hauses des Hotels Hare Noi mit Blick auf das Meer und zum Gezirpe der Insekten zufrieden ein.